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Published in News

Intel E8400 schafft 4.40GHz [german]

by on24 February 2008
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Review: Der erste 45nm Dual-Core gut zum Übertakten.


Letztes Jahr hatten wir die Gelegenheit den ersten 45nm Prozessor zu testen. Da ein Quad-Core nicht unbedingt jedermanns Geschmack ist, schauen wir uns heute den ersten verfügbaren Dual-Core in 45nm an, der mittlerweile auch schon im Handel erhältlich ist.

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Außer dem neuen SSE4.1 Befehlssatz, der nur in einigen Raytracing-Programmen in Verwendung ist, legte Intel das Hauptaugenmerk auf Energiespar-Funktionen, einen größeren 2nd Level Cache und natürlich die neue 45nm Fertigung.

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Auf manchen Boards wird unsere CPU mit 1.1875VCore erkannt, bei anderen sind es 1.2250V. Jedenfalls bevor man einen E8x00 Prozessor kauft, ist es ratsam vorher das Mainboard mit dem neuesten BIOS zu aktualisieren und natürlich auch die Kompatibilitätsliste zu beachten. Die TDP ist mit 65W spezifiziert, allerdings ist das ein rein theoretischer Wert, der nie erreicht wird. Auch EIST ist mittlerweile unwichtig, die CPU erledigt die Energiespar-Funktionen mittlerweile von selbst.


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Der einzige Kritikpunkt ist der beigepackte "boxed" CPU-Kühler. Mittlerweile wurde auf die Metallfixierung verzichtet und generell auf Kunststoff umgestellt. Wer die "push-pins" böse ansieht, kann sich sicher sein, daß sich die Füßchen verbiegen. Obwohl ein Austauschen der "push-pins" möglich ist, wird dies durch die Kunststoff-Halterung erschwert, die sehr leicht abbricht und dadurch den Kühler unbrauchbar macht. Derzeit sind die "geboxten" CPUs billiger zu erhalten, als die tray Versionen, den Kühler sollte man unserer Meinung nach, sofort entsorgen.


Testumgebung:

Motherboards:
MSI P35 Platinum 1.1 (zur Verfügung gestellt von MSI)
Intel P35/ICH9R
DFI LANparty UT P35-T2R (zur Verfügung gestellt vony DFI)
Intel P35/iCH9R
ASUS Maximus Extreme (zur Verfügung gestellt von ASUS)
Intel X38/iCH9R

CPU:
Intel Core 2 Duo E6700 (zur Verfügung gestellt von Intel)
Intel Core 2 Duo E8400

CPU-Cooler:
Scythe Andy Samurai Master (zur Verfügung gestellt von Scythe-Europe)

Memory:
Kingston 2GB Kit PC2-9600U KHX1200D2K2/2G (zur Verfügung gestellt von Kingston)
CL5-5-5-15 CR2T at 1.80V
Patriot 2GB Kit PC3-10666U PDC32G1333LLK (zur Verfügung gestellt von Patriot)
CL7-7-7-20-CR2T at 1.50V

Graphics Card:
Jetway Radeon HD3870 (zur Verfügung gestellt von mec-electronics)

Power supply:
Silverstone Element SF50EF-Plus (zur Verfügung gestellt von Silverstone)

Hard disk:
Western Digital WD4000KD (zur Verfügung gestellt von Ditech)

Case fans:
SilenX iXtrema Pro 14dB(A) (zur Verfügung gestellt von PC-Cooling.at)
Scythe DFS122512LS

Case:
Cooler Master Stacker 831 Lite (zur Verfügung gestellt von Cooler Master)






Unter normalem Betrieb, gab es keinen Grund zur Klage. Einige Boards können die VCore der CPU unter die nominelle Versorgungsspannung senken. Wir haben die VCore auf 1.1500V gesenkt und EIST deaktiviert. Das Unterschreiten der nominellen Spannung reduziert den Stromverbrauch nur um einige Zehntel-Watt.

Das beste Verbrauchs/Leistungs-Potential wird bei 3.60GHz erreicht, natürlich abhänging vom verwendeten Mainboard. Mit unserem DFI LANparty UT P35-T2R reichten 1.22500V, MSI brauchte 1.23750V und ASUS erwies sich als störrischer mit 1.26875V.

Das jede CPU 4GHz erreichen wird, war uns schon vor den Tests klar. Im Gegensatz zu 3.60GHz bedarf es einer ordentlichen Erhöhung der VCore, je nach Board braucht es manchmal etwas mehr oder weniger. Bei uns reichte die Bandbreite von 1.3250V bis 1.4000V. Eine Erhöhung andere Spannungswerte ist bei Boards, die für Übertaktung ausgelegt sind, nicht nötig. Alle Boards erreichten bei uns zumindest stabile 450MHz FSB.

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Natürlich ist das auch mit einem FSB von 500MHz erreichbar, selbst das relativ alte MSI P35 schaffte das ziemlich problemlos. Diesmal mußten wir die Northbridge sowie VTT Spannung ein wenig erhöhen.

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Wir haben probiert wie hoch wir den Prozessor maximal Übertakten können. Mit einer VCore von 1.6000V lief die CPU stabil. Bei derart hohen Spannungserhöhungen muß die Kühlung natürlich stimmig sein, also ein sehr guter CPU-Kühler ist unbedingt nötig. Wir empfehlen allerdings nicht, die CPU dauerhaft auf diesem Spannungsniveau laufen zu lassen, weil es die Lebensdauer sicher massiv verringert. 4.40GHz mit Lüftkühlung ist trotzdem nicht schlecht.

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Wir haben die "FSB-Wall" unserer CPU getestet. Nach einigen Durchläufen konnten wir feststellen, daß bei 530MHz-535MHz die Grenze erreicht wird. DFI und ASUS brauchen keinerlei Erhöhung der Spannung der Northbridge, bei MSI war bei 510MHz Schluß, egal wie hoch die Spannungen gesetzt wurden.

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x264:
Nachdem wir unsere Testumgebung ein wenig verändert hatten, war es auch logisch unsere Benchmarks ein wenig abzuändern. XVID/DIVX als MPEG2 Encoder verliert nach und nach an Bedeutung, währenddessen h.264/AVC nicht zuletzt dank HD immer wichtiger wird. Verglichen mit XVID liegt der Vorteil bei niedrigeren Bitraten mit kleineren Dateigrößen bei verbesserter Qualität.

x264 ist  ein h.264/AVC Codec, der derzeit vier Threads unterstützt, also auch für Quad-Cores geeignet ist und noch dazu kostenfrei. Wir verwenden eine PAL Episode von "Babylon 5" mit einer Länge von 41 Minuten, 57 Sekunden und 8 Frames. Bei unseren Benches versuchen wir die meisten Anwendungsgebiete abzudecken, wenn jemand zu Hause seine DVDs kodiert:
1. Wir haben einen perfekten Master, wir müssen nur de-interlacen und auf eine vernünftige Größe verkleinern ohne weitere Manipulationen. In den Grafiken scheint das als "fast" auf.
2. Wir haben eine schlechte Qualität auf der DVD, das passiert vor allem wenn man "alte" Filme/Serien kauft oder brandneue DVDs, wenn die Studios beim Mastering geschlampt haben, um den Release-Termin zu halten. In so einem Fall wollen wir die Qualität verbessern, was wir durch Filter erreichen. Es gibt massenhaft Filter für jede mögliche Anwendung, wir verwenden nur die üblichen "undot," "FluxSmooth" und "MSharpen." Jeder Filter verlangsamt den Encodierungs-Vorgang. Das Material wird auch de-interlaced, die Filter werden bereits vor der Anpassung der Größe angewendet. In der Grafik scheint das als "slow" auf.

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* Das DFI P35 Mainboard unterstützt keine halben Teiler, daher lief es mit 417x8.


LameMT:
Dieselbe Episode verwenden wir für unseren MP3-Test. Wir empfehlen nicht MP3 für Filme zu verwenden, AAC oder AC3 ist besser dafür geeignet, aber 42 Minuten Länge sind ungefähr die Länge einer normalen CD.

Nach Sekunden zu messen ist etwas sinnfrei, daher verwenden wir die LAME-interne Geschwindigkeitsmessung, die die Relation von Spielzeit zur Encoding-Geschwindigkeit mißt. Schneller Speicher spielt hier keine Rolle. Für Vergleichszwecke geben wir auch die Geschwindigkeit im Einzel-CPU Modus an, das ist jene Geschwindigkeit die jeder normale LAME-Encoder erzeugt.

Wir verwenden diese Einstellungen: lamemt --vbr-new -q 2 -V 2 -m j --strictly-enforce-ISO --resample 48

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* Das DFI P35 Mainboard unterstützt keine halben Teiler, daher lief es mit 417x8.





Energie-Verbrauch:
Wie bei jedem Test haben wir auch diesmal den Energie-Verbrauch gemessen. Da wir unsere Testumgebung geändert haben und unsere antiquierte X1950XTX durch eine HD3870 ersetzten, wurde auch der alte E6700 bei gleichen Taktraten mitgetestet, um den Unterschied zwischen den CPUs aufzeigen zu können.

Wer erwartet hat, daß die neuen Intel CPUs weniger verbrauchen, hat Recht gehabt. Ein E8400 übertaktet auf 4GHz verbraucht nur knapp 10W mehr als ein auf 3GHz übertakteter E6700 und weit weniger als derselbe E6700 mit 3.60GHz.

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Fazit:
Wer auf diese CPU gewartet hat, lag richtig. Das ist die beste Dual-Core CPU, die es für Geld zu kaufen gibt. Der E8500 ist spürbar teurer bringt allerdings keinerlei Vorteile, von der Erhöhung von 166MHz abgesehen. Das erinnert uns an die Zeiten in den sich Intel die Erhöhung von jeweils 33MHz vergolden lies.

Übertakten ist einfach problemlos. Wer ein wirklich gutes Mainboard wie das DFI LANparty UT P35-T2R sein Eigen nennt, kann ganz bequem mit einer Erhöhung der VCore locker 4GHz erreichen. Selbst unser relativ altes MSI P35 Platinum war in dieser Hinsicht problemlos. ASUS war etwas mühsamer, weil es doch deutlich mehr Spannung benötigte. Trotzdem waren immer 4.30GHz möglich.

Wenn Ihr bereits eine E6xx0 CPU besitzt, ist die Entscheidung etwas schwieriger. Power-User, die viel spielen, den Rechner den ganzen Tag laufen lassen oder viel mit Musik-, Photo- oder Video-Programmen zu tun haben, bekommen mehr Takt für weniger Stromverbrauch. Wer den Rechner nur stundenweise verwendet und auch nicht damit zockt, für den zahlt sich die Umrüstung nicht aus. Die neue CPU ist bei gleichem Takt nur unwesentlich schneller, verglichen mit der alten Generation. Wer noch eine alte, stromhungrige Grafikkarte sein eigen nennt, wie z.B. eine X1950XT(X)/X1950Pro, tut gut daran auch die Grafikkarte auf eine HD3870 zu wechseln, weil diese sowohl unter Last, als auch im normalen Desktop-Betrieb weit weniger Energie verheizt und noch dazu schneller ist.

Wir empfehlen diese CPU uneingeschränkt. Zum derzeitigen Zeitpunkt (24.02.2008) ist die CPU für rund €165,- verfügbar. Der kleine Bruder E8200 ist nur €15,- billiger, aber wir  können nicht garantieren, daß die CPU auch 4.30GHz erreicht.




Last modified on 25 February 2008
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