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Intel i7-870 Lynnfield [german]

by on15 September 2009

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Wie ihr vermutlich wißt, läuft der i7-870 mit 2.93GHz, hat vier physikalische Kerne, unterstützt Hyperthreading und hat eine TDP von 95W. Auch die i7-800er Serie hat einen integrierten PCIe 2.0 x16 Controller, der auf zwei x8 Slots geteilt werden kann. Der Turbo wurde massiv auf 3.60GHz für den ersten Kern erhöht, der zweite läuft auf 3.46GHz, während sich die letzten beiden Cores mit 3.20GHz begnügen müssen. Das ist immer noch schneller, als es der i7-950 schafft. Überraschend ist die recht niedrige VCore von 1.17500V. Wir denken, Hyperthreading ist mehr Marketing als Nutzen. Die meisten Programme profitieren davon gar nicht, einige wenige wie CineBench und andere 3D Software profitieren und bei manchen passiert sogar das Gegenteil, die Programme werden unglaublich langsam.

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Der Turbo-Modus ist ein nettes Feature für alle User, die sich nicht mit übertakten beschäftigen wollen, weil es die Leistung einzelner Anwendungen vor allem dann erhöhen kann, wenn sie nicht für Multi-Threading optimiert sind. Aber wir nehmen an, daß unseren Lesern, das eher egal ist und sie das volle Potential mit übertakten auskosten wollen.


Übertakten:

Wenn man eine Core i CPU übertakten will, sollte man tunlichst den Turbo-Modus ausschalten. Hinweise vor allem der Mainboard-Hersteller, auch EIST, Speedstep und andere energie-sparende Funktionen auszuschalten, kann man als Unsinn interpretieren. Dies betrifft nur jene Extrem-Übertakter, die sich an flüssigem Stickstoff versuchen. Wir verwenden nur einen Lüft-Kühler, also mal sehen, was wir damit schaffen können..

Wie Ihr Euch von unserem i5-750 Test erinnert, konnten wir damals die Spannungserhöhung nicht erklären. Mitterweile sind wir draufgekommen, daß MSI im BIOS bei der "Load Line Calibration" die Werte vertauscht hat. Daher haben wir alle Settings immer mit Load Line Calibration "enabled" getestet, obwohl sie hätte ausgeschaltet sein sollen. Wenn Ihr Frequenzen über 4GHz erreichen wollt, solltet ihr dieses Feature immer einschalten. Manche Hersteller bezeichnen dieses Feature auch als "VDroop control".

Um 3.60GHz für alle Cores zu erreichen könnt ihr entweder mit eingeschalteter "Load Line Calibration (LLC)" die VCore auf dem default Wert belassen oder im ausgeschalteten Zustand die VCore auf 1.2750V erhöhen. Unter Last fällt die Spannung dann um rund 0.100V ab, Ergebnis ist also das gleiche. Wichtig ist, daß ihr die Spannung manuell einstellt, anderenfalls die meisten Hersteller die Spannung automatisch erhöhen, bei uns sind das 1.3500V.

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Der nächste Schritt ist wie immer die 4GHz Grenze. Hier sollte man schon LLC aktivieren, ansonsten kann es passieren, daß man die Spannung über 1.4500V erhöhen muß. Wir betreiben 4GHz mit 1.3750VCore und 1.222V VTT/QPI. Natürlich wie immer, Turbo ausgeschalten.

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Noch höhere Frequenzen werden nun recht schwierig. Je höher ihr gehen wollt desto besser ist es Hypertransport auszuschalten. Mit 4.2GHz konnten wir Prime 95 noch stabil betreiben, bei 4.3GHz überschritt die Kern-Temperatur 90°C, daher haben wir den Test abgebrochen. Die CPU war trotzdem stabil mit unserer Benchmark-Suite, weil kaum ein Programm über lange Zeit der CPU 100% an Leistung abfordert. Bei hohen Frequenzen mit hoher VCore erhöht sich auch der VDroop, also die Spannung sinkt mit höherer Stromaufnahme. Das ist von Intel so gewollt, hindert aber den Overclocker am Erreichen hoher Frequenzen. Daher "Load Line Calibration" einschalten, VCore auf 1.4000V und VTT/QPI auf 1.270V. Wie üblich der Hinweis, daß das nicht bei jeder CPU so funktioniert, allgemein kann man aber feststellen, daß höhere VTT/QPI Spannungen nichts bringen und im Gegenteil kontraproduktiv sind.

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Last modified on 24 September 2010
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