Published in News

Gigabyte GA-EP35C-DS3R Test [german]

by on10 March 2008

Index

ImageImage

Test: leistbares Board, gut zum Übertakten


Heute 
testen wir unser erstes Gigabyte Board. Gigabyte hat uns ein Combo Board zur Verfügung gestellt, daß mit vier DDR2 Modulen oder zwei DDR3 Modulen umgehen kann. Wer denkt, mit diesem Board in die Zukunft zu investieren, irrt gewaltig. Mit der nächsten CPU Generation wird Intel den Speicher-Kontroller in die CPU verlagernd, daher werden alle Boards  mit G. P, X 35/38/45/48 Chipsets nutzlos sein.

Image




Features:
Intel P35/iCH9R
6-phase VRM
Realtek ALC889A
Realtek RTL8111B
JMB363 SATA II RAID 0, 1/IDE controller
ITE IT8718F-S super I/O controller
ICS9LPRS918HKL clock generator
passive cooling of chipsets/VRM
8Mb BIOS, version F3b
Mainboard Revision: 2.1

Image


Slots:
1x PCIe 2.0 x16
3x PCIe x1
3x PCI

Memory:
2x Dual-Channel DDR2-slots for PC2-6400U memory up to 8GB
1x Dual-Channel DDR3-slots for PC3-8500U memory up to 4GB

Storage:
6-Port SATA II featuring RAID 0, 1, 5, 0+1, JBOD
1-Port IDE
2-Port eSATA II RAID 0,1, 0+1, JBOD

Backpanel ports:
1x PS/2 keyboard
1x PS/2 mouse
1x Gb LAN
8x USB 2.0
7.1 analog output
1x SP/DIF digital out
1x SP/DIF coaxial out

Image


Accessories:
4x SATA cable (2 angeled 90°)
1x eSATA bracket with 2x eSATA & 1x HDD power
1x eSATA cable
1x HDD power of SATA power
1x Floppy cable
1x IDE cable


BIOS features:
Bus Speeds: Auto, 200MHz to 700MHz in 1MHz increments
Memory Ratios: Auto, fixed ratios: 1:1, 1:1.2, 1:1.25, 1.50, 1.60, 1.66, 1:2 depending on FSB/strap
FSB Strap: hidden, linked with Memory Ratio, 200MHz, 266MHz, 333MHz, 400MHz
DRAM command rate: Auto, 1T, 2T
DRAM timing control: Auto, manual
PCIe Frequency: Auto, 90 to 150 MHz in 1MHz increments
CPU Clock Multiplier: Auto, manual
Core 2 Duo: 6x-11x in 0.5x increments - Core 2 Duo, downwards unlocked
Core 2 Extreme: 6x-16X, downwards unlocked
CPU Voltage: auto, 0.9000V to 1.6000V in 0.00625V increments, 1.80V, 2.00V
CPU PLL Voltage: Auto, 1.50V to 2.78V in 0.02V increments D
DRAM OverVoltage: Auto, normal, +0.10V to +0.70V in 0.10V increments
DRAM DeOverVoltage: Auto, -0.10V
FSB Termination OverVoltage: Auto, normal, +0.10V to +0.30V in 0.10V increments
FSB Terminaton DeOverVoltage: Auto, -0.05V to -0.15V in 0.05V increments
Northbridge OverVoltage: Auto, normal, +0.10V to +0.30V in 0.10V increments
Northbridge OverVoltage: Auto, -0.10V


Testumgebung:

Motherboard:
Gigabyte GA-EP35C-DS3R (zur Verfügung gestellt von Gigabyte)
Intel P35/iCH9R

CPU:
Intel Core 2 Duo E8400

CPU-Kühler:
Scythe Andy Samurai Master (zur Verfügung gestellt von Scythe-Europe)

Speicher:
Kingston 2GB Kit PC2-9600U KHX1200D2K2/2G (zur Verfügung gestellt von Kingston)
CL5-5-5-15 CR2T at 1.80V
Patriot 2GB Kit PC3-10666U PDC32G1333LLK (zur Verfügung gestellt von Patriot)
CL7-7-7-20-CR2T at 1.50V

Grafikkarte:
Jetway Radeon HD3870 (zur Verfügung gestellt von mec-electronics)

Netzteil:
Silverstone Element SF50EF-Plus (zur Verfügung gestellt von Silverstone)

Festplatte:
Western Digital WD4000KD (zur Verfügung gestellt von Ditech)

Gehäuse-Lüfter:
SilenX iXtrema Pro 14dB(A) (zur Verfügung gestellt von PC-Cooling.at)
Scythe DFS122512LS

Gehäuse:
Cooler Master Stacker 831 Lite (zur Verfügung gestellt von Cooler Master)





Layout:
Anstatt den vollen Platz dieses "full ATX" Boards zu nutzen hat sich Gigabyte entschlossen den freien Platz mit nutzlosen Informationen zu bedrucken. Dieses Board is ein direkter Abkömmling der DDR2 Version, nur um zwei DDR3 Slots erweitert. Der Audioheader befindet sich direkt hinter dem Northbridge-Kühler, was dazu führt, daß man das Audiokabel quer übers Board verlegen muß. Warum Gigabyte nur einen P4 Stromstecker vorsieht, ist uns ein Rätsel. Die meisten Netzteile haben bereits 8-polige EPS Stecker. Wer ein Netzteil bekommt, daß nur ein EPS auf P4 Adapterkabel enthält, muß sich mit dem extra Stromkabel herumärgern. Da dieses Board auch eindeutig die Übertakter-Gemeinde anspricht, wäre ein EPS-Stecker klüger gewesen.


ImageImage

Die CPU-Stromversorgung ist ein analoges sechs-Phasen Design, gesteuert von einem ISL6327, welches recht effizient zu Werke geht. Vergeßt acht-, zehn-, oder zwölf-Phasen, die braucht man für die neuen 45nm CPUs überhaupt nicht. Dieses Board kommt ohne Heatpipe-Kühlung, ein großer Aluminium Kühler hält die Northbridge kühl. Auf der Southbridge befindet sich ein sehr kleiner Aluminiumkühler, vermutlich nur montiert, damit das Board hübscher aussieht.


Image

Die Speicherbänke sind recht weit vom PCIe x16 Slot entfernt, das tauschen von Modulen auch mit installierter Grafikkarte ist daher problemlos. Wie üblich befinden sich Floppy- und Stromanschluß direkt darunter.


Image

Die Erweiterungs-Slots sind gut plaziert. Hinter dem PCIe x16 Slot ist genug Platz daß man passive Grafikkarten kaufen kann, deren Kühler sich auf der Kartenrückseite befindet. Da es nur einen PCIe x16 Slot gibt, ist Crossfire nicht möglich, aber natürlich funktioniert auch eine HD3870X2. Drei PCI Slots geben jedem die Möglichkeit seine alten PCI-Karten weiterzuverwenden.


Image ImageImage

Image

Am Board befindet sich ein GbLAN Anschluß, von einem PCIe chip von Realtek gesteuert. Wir wissen Realtek ist kein Highend-Chip, sondern nur die günstige Möglichkeit GbLAN aufs Board zu bringen. Wer Leistung braucht, besonders wenn es um viele offene Ports geht, der sollte sich nach einer anderen Lösung umsehen. Der Audiochip kommt auch von Realtek ein ALC889A. Wir können leider nicht herausfinden was der Unterschied zwischen der 888 und 889 Serie ist, selbst die Realtek-Webseite kennt den 889A nicht.Der ITE chip ist ein "super I/O controller", der vor allem die "alten" Erweiterungen wie PS/2, floppy, serielle und parallele Anschlüsse bereitstellt. Der als Gigabyte SATA2 bezeichnete Chip ist nichts anderes als ein JMicro JMB363 - vermutlich für Marketing-Zwecke umbenannt.





BIOS:
Gigabyte verwendet ein AWARD 1MB BIOS. Wir sind uns nicht sicher, daß die VCore unseres E8400 korrekt erkannt wird, aber das Board bietet die Möglichkeit die VCore unter die Erkannte zu senken. Aus unbekannten Gründen werden einige BIOS-Funktionen versteckt, die mittels CTRL-F1 freigeschalten werden müssen. Einige "default" Einstellungen sind komisch, z.B, ist ein serieller und ein paralleler Port automatisch eingestellt, obwohl das Board keine derartigen Anschlüsse besitzt und auch der Packung keine entsprechenden Slotblenden beiliegen. Weiters gibt es nun sowohl Einstellungen um Spannungen zu erhöhen und zu senken. Wozu das gut sein soll, weiß vermutlich nur Gigabyte. Addieren sich die Einstellungen oder überschreibt eine Einstellung die andere? Das ist leider unbekannt. Eine einzige EInstellung, die es zuläßt die Spannung sowohl zu senken und auch zu erhöhen, wäre vernünftiger gewesen. Solche Einstellungen verwirren den Anwender nur.


FSB übertakten:
Das EP35C-DS3R hat sehr gut abgeschnitten. Es erreichte 530MHz, sehr gut für so ein günstiges Board.

ImageImage


CPU übertakten:
Es war nicht schwer 4.40GHz zu erreichen. Wir haben die VCore auf 1.6000V gestelt, aber wie Ihr sehen könnt, zeigt Everest nur 1.5360V an. Auch wenn die Sensoren nicht sehr genau sind, darf die CPU Spannungsversorgung nicht um mehr als 0.0500V laut Intel-Spezifikation abfallen. Im BIOS gibt es auch keine Möglichkeit die VRM anders zu steuern, wie es bei ASUS oder DFI Boards möglich ist.

ImageImage


Speicher übertakten:
Gigabyte hat nicht den besten Ruf, wenn es ums Übertakten vom Speicher geht, aber das ist auch nicht wirklich tragisch, weil Intel CPUs vom schnelleren Speicher kaum profitieren. Combo-Boards sind auch nicht berühmt dafür, daß sich Speicher gut übertakten lassen würde. Mit DDR2 erreichten wir 1150MHz. Man kann zwar mit 1200MHz starten, aber auch höheren Latenzen helfen nicht um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten. DDR3 lief problemlos mit 1333MHz, stabiler Betrieb ist bis zu ca. 1450MHz möglich.

ImageImage

Image


FSB BIOS Einstellungen:
Wir berechnen die Benchmarks immer nach dem nominalen Takt. Manche Firmen übertakten die Boards leider standardmäßig. Da dies unfair ist, rechnen wir die Testergebnisse immer auf die nominalen Werte um. Gigabyte macht das zum Glück nicht und ist fast immer exakt am nominellen Takt:

Image ImageImage

Image ImageImage






Benchmarks:

Bitte beachtet, daß verschiedene BIOS Versionen unterschiedliche Resultate erbringen können. Alle unsere Tests werden mit "AUTO" Einstellungen durchgeführt, ohne irgendwelche Optimierungen. Wir ändern nur die VCore und den Takt, wenn nötig, wird auch die Spannung für die Northbridge angehoben. Der DDR2 Speicher läuft entweder auf 800MHz oder möglichst nahe an 800MHz, wenn es nicht anders möglich ist.


x264:

x264 ist ein h.264/AVC Codec, der derzeit vier Threads unterstützt, also auch für Quad-Cores geeignet ist und noch dazu kostenfrei. Wir verwenden eine PAL Episode von "Babylon 5" mit einer Länge von 41 Minuten, 57 Sekunden und 8 Frames. Bei unseren Benches versuchen wir die meisten Anwendungsgebiete abzudecken, wenn jemand zu Hause seine DVDs kodiert:
1. Wir haben einen perfekten Master, wir müssen nur de-interlacen und auf eine vernünftige Größe verkleinern ohne weitere Manipulationen. In den Grafiken scheint das als "fast" auf.
2. Wir haben eine schlechte Qualität auf der DVD, das passiert vor allem wenn man "alte" Filme/Serien kauft oder brandneue DVDs, wenn die Studios beim Mastering geschlampt haben, um den Release-Termin zu halten. In so einem Fall wollen wir die Qualität verbessern, was wir durch Filter erreichen. Es gibt massenhaft Filter für jede mögliche Anwendung, wir verwenden nur die üblichen "undot," "FluxSmooth" und "MSharpen." Jeder Filter verlangsamt den Encodierungs-Vorgang. Das Material wird auch de-interlaced, die Filter werden bereits vor der Anpassung der Größe angewendet. In der Grafik scheint das als "slow" auf.

Image
Hinweis: Das DFI P35 Mainboard unterstützt keine halben Teiler, daher wurden 417MHzx8 verwendet.



LameMT:
Dieselbe Episode verwenden wir für unseren MP3-Test. Wir empfehlen nicht MP3 für Filme zu verwenden, AAC oder AC3 ist besser dafür geeignet, aber 42 Minuten Länge sind ungefähr die Länge einer normalen CD.

Nach Sekunden zu messen ist etwas sinnfrei, daher verwenden wir die LAME-interne Geschwindigkeitsmessung, die die Relation von Spielzeit zur Encoding-Geschwindigkeit mißt. Schneller Speicher spielt hier keine Rolle. Für Vergleichszwecke geben wir auch die Geschwindigkeit im Einzel-CPU Modus an, das ist jene Geschwindigkeit die jeder normale LAME-Encoder erzeugt.

Wir verwenden diese Einstellungen: lamemt --vbr-new -q 2 -V 2 -m j --strictly-enforce-ISO --resample 48

Image
Hinweis: Das DFI P35 Mainboard unterstützt keine halben Teiler, daher wurden 417MHzx8 verwendet.




Energie-Verbrauch:
Wie erwartet war der Verbrauch recht niedrig. Wenn etwas massiver übertaktet wird, dann wird die VRM etwas ineffizient, ansonsten kann sie dem vier-phasen Design von MSI gut Paroli bieten.

Bitte beachtet, daß eine andere Konfiguration naturgemäß andere Resultate erbringen wird.

Image


Fazit:
Gigabyte hat ordentliche Arbeit geleistet. Während es bei der Leistung, den Übertaktungsfähigkeiten und dem Stromverbrauch nichts zu bekritteln gibt, sieht das beim Layout anders aus. Wenn man ein "full ATX" Board kauft, dann erwartet man, daß der Platz optimial ausgenutzt wird, das hat Gigabyte leider verabsäumt.

Dieses Board gehört weder in die "budget" noch in die "Highend" Kategorie. Für ungefähr €95,- bekommt man ein leistungsfähiges Board mit Layout Schwächen. Wenn man damit leben kann, dann ist es eine gute Wahl. Die DDR2 Version dieses Boards ist nicht billiger, aber nur im 2/3 ATX-Format. Wir bevorzugen "full ATX", weil es sich im Gehäuse besser montieren läßt.

Wir freuen uns darauf auch in Zukunft über Gigabyte-Produkte berichten zu dürfen.


Last modified on 28 March 2008
Rate this item
(0 votes)